Christie, Agatha_ Tommy und Tuppence Beresford 01 Ein_gefaehrlicher Gegner 

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versuchte ich, mich in der Eisenbahn zu anderen Menschen zu setzen, schließlich sah ich mich doch
wieder mit Mrs. Vandemeyer in einem Abteil zusammen. Ich tröstete mich mit dem Gedanken, daß ja
noch andere Menschen im Abteil seien. Mir gegenüber saßen ein sehr nett aussehender Mann und
seine Frau. So fühlte ich mich einigermaßen beruhigt, bis wir kurz vor London waren. Ich hatte mich
zurückgelehnt und die Augen geschlossen. Ich nehme an, sie glaubten, ich schliefe, aber meine
Augen waren nicht ganz geschlossen, und so sah ich plötzlich, wie der nett aussehende Mann etwas
aus seiner Reisetasche nahm und es Mrs. Vandemeyer reichte, und dabei zwinkerte er ihr zu & Ich
kann Ihnen nicht sagen, wie dieses Zwinkern auf mich wirkte; es war, als wäre ich innerlich völlig
erstarrt. Vielleicht bemerkten sie etwas  ich weiß es nicht  , jedenfalls sagte Mrs. Vandemeyer
plötzlich: : Jetzt!9 und warf mir etwas über Nase und Mund. Ich versuchte noch zu schreien, aber im
gleichen Augenblick traf mich ein schwerer Schlag auf den Hinterkopf & «
Sie erschauerte. Sir James murmelte einige Worte. Nach einer kurzen Weile fuhr sie fort: »Ich weiß
nicht, wie lange es dauerte, bis ich wieder zu Bewußtsein kam. Ich fühlte mich sehr elend.
Ich lag auf einem schmutzigen Bett, das durch einen Wandschirm von dem übrigen Raum getrennt
war, aber ich hörte eine Unterhaltung, die Mrs. Vandemeyer mit einem Unbekannten führte. Anfangs
begriff ich nicht viel davon. Als ich schließlich zu verstehen begann, um was es ging, war ich
entsetzt. Ein Wunder, daß ich nicht aufschrie. Sie hatten die Papiere nicht gefunden. Sie hatten nur
das Päckchen im Öltuch und die unbeschriebenen Blätter und waren rasend. Sie wußten nicht, ob ich
die Papiere ausgetauscht oder Danvers nur eine Attrappe bei sich getragen hatte, während das richtige
Papier auf einem anderen Weg befördert wurde. Sie sprachen davon«  sie schloß ihre Augen  ,
»mich zu foltern, um es herauszufinden!
Niemals zuvor hatte ich gewußt, was Furcht war. Einmal traten sie zu mir und sahen mich an. Ich
gab vor, noch bewußtlos zu sein. Doch sie entfernten sich wieder. Ich begann fieberhaft zu überlegen.
Was konnte ich tun? Plötzlich kam mir der Gedanke, vorzugeben, daß ich das Gedächtnis verloren
hätte. Diese Dinge hatten mich immer sehr interessiert, und ich hatte ziemlich viel darüber gelesen.
Ich wußte gut darüber Bescheid. Wenn es mir gelang, diesen Schwindel eine Weile
aufrechtzuerhalten, konnte mich das vielleicht retten. Ich tat einen tiefen Atemzug, öffnete meine
Augen und begann Französisch zu reden & Sogleich kam Mrs. Vandemeyer um den Wandschirm
und trat zu mir. Sie hatte ein so böses Gesicht, daß mir fast das Bewußtsein noch einmal schwand,
aber ich lächelte sie nur unsicher an und fragte sie auf Französisch, wo ich sei. Sie rief den Mann
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Agatha Christie - Ein gefährlicher Gegner
herbei, mit dem sie geredet hatte. Er stand neben dem Wandschirm, aber sein Gesicht war im
Schatten. Er sprach Französisch mit mir. Seine Stimme klang ruhig, aber irgendwie erschreckte er
mich noch mehr. Wieder fragte ich, wo ich sei, und fuhr dann fort, ich müßte mich unbedingt an
etwas erinnern  müßte mich erinnern - , nur sei mir im Augenblick alles entfallen. Plötzlich packte er
mein Handgelenk und begann, es zu drehen. Es war ein entsetzlicher Schmerz. Ich weiß nicht, wie
lange ich es ausgehalten hätte, aber glücklicherweise fiel ich in Ohnmacht.
Das letzte, was ich hörte, waren seine Worte: : Das ist kein Bluff! Außerdem würde ein Mädchen in
ihrem Alter nicht genug davon wissen.9 Als ich zu mir kam, war Mrs. Vandemeyer ganz reizend.
Wahrscheinlich hatte sie ihre Anweisungen. Sie sprach französisch mit mir. Ich hätte einen schweren
Schock erlitten und wäre sehr krank. Bald würde ich mich erholen. Ich gab vor, noch ziemlich
benommen zu sein, und murmelte etwas von dem Arzt, der mir am Handgelenk so weh getan hätte.
Sie sah sehr erleichtert aus, als ich das sagte. Im Laufe der Zeit ließ sie mich zuweilen ganz allein im
Zimmer. Schließlich stand ich sogar auf, ging ein wenig im Zimmer umher und sah mir alles genau
an. Das Zimmer war schmutzig. Fenster gab es nicht. Ich nahm an, daß die Tür abgeschlossen sei,
versuchte aber nicht, es festzustellen. An der Wand hingen ein paar beschädigte, verwahrloste Bilder,
die Szenen aus dem Faust darstellten.«
Janes Zuhörer stießen einen Ruf der Überraschung aus. Das Mädchen nickte.
»Ja  es war das Haus in Soho, in dem auch Mr. Beresford gefangen war. Natürlich wußte ich
damals nicht, wo ich war - nicht einmal, daß ich mich in London befand. Immerhin war es eine
gewisse Erleichterung, als ich feststellte, daß mein Mantel achtlos über die Rückenlehne eines
Stuhles geworfen war. Und in der Tasche steckte noch immer die zusammengerollte Zeitschrift!
Hätte ich nur gewußt, ob ich beobachtet wurde oder nicht! Ich betrachtete sehr genau die Wände. Es
schien kein Guckloch zu geben  und dennoch hatte ich das vage Gefühl, es sei eines da. Plötzlich
setzte ich mich auf die Tischkante, verbarg mein Gesicht in den Händen und schluchzte laut : Mon
Dieu! Mon Dieu!9 Ich habe ein ungewöhnlich gutes Gehör, und gleich darauf hörte ich das Rauschen
eines Kleides und ein leichtes Knarren. Das genügte mir. Ich wurde also beobachtet! [ Pobierz caÅ‚ość w formacie PDF ]

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