Frederik Pohl Terror 

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mann in diesem Block von Vulcano hörte ihn  doch sie reagierte nicht sofort.
Sie saß mit angespanntem Ausdruck nach vorn ge-
beugt da. David sah, wie sie ein Mikrophon an die Lippen hob, sprach,
lauschte, wieder sprach. Erst dann öffnete sie die Tür und kam zu ihm.
Als sie über den mit Kies bestreuten Vorhof des Nachbarn schritt, wurde Davids
r auchender Zorn etwas von den Tränen gemildert, die ihm in den Augen standen.
»Sie haben gedroht, sie umzubringen!« rief er.
Sie erwiderte: »Ich habe den Bericht gerade per Funk gehört.
Es tut mir schrecklich leid, Dr. Yanami.«
Er hielt die Tür für sie auf. »Kommen Sie herein«, sagte er knurrig. »Wenn
mein Neffe aufkreuzen sollte, können Sie ihn genauso leicht vom Haus aus
sehen.«
Seine Großmutter befahl: »Hack nicht auf dem kleinen Pak-
Mädchen herum!« Sie drückte Stephen auf die Couch im Wohn-
zimmer und kommandierte: »Alles hinsetzen! Erzählen, was ge-
schieht!«
Die Sergeantin nahm steif auf einer Stuhlkante Platz. »Ich weiß
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auch nicht mehr, als Sie gehört haben. Stephen? Wir tun, was wir können,
aber& «
Sanft löste der Junge sich aus Kushis Arm. »Ich weiß, daß Sie das tun«, sagte
er.
»Und was wäre das genau?« wollte David wissen. »Verhaften
Sie jetzt etwa sämtliche Mitglieder aller Organisationen, die für ein freies
Hawaii sind?«
»Alle, die wir finden können  fast alle«, berichtigte sie sich selbst
verbittert. »Es ist nicht so leicht. Es gibt ein halbes Dut-
zend verschiedener Organisationen  nicht nur die Maui Mau-
Mau und das Kamehameha Korps und den Orden von Menuhene
 es gibt auch Gesellschaftsclubs, die gelegentlich von hawaiiani-
schem Nationalismus reden, meistens aber nur Softball spielen.
Und die, die wir suchen, lassen sich am schwierigsten finden 
sie wissen, wer sie sind, auch wenn wir es nicht tun, und sie ma-
chen uns die Sache nicht leicht. Wir werden sie bekommen, Dr.
Yanami. Aber es gibt eben nur eine beschränkte Anzahl von Poli-
zisten auf den Inseln. Wir können nicht überall gleichzeitig sein.
Und& «
Sie brach ab. »Und was?« drängte David.
Zögernd sagte sie: »Wir haben Anweisung erhalten, einige von ihnen in Ruhe zu
lassen. Die Sektion Oahu der Kamehamehas 
die soll nicht belästigt werden.«
»Warum nicht?« fragte David heftig.
»Ich weiß auch nicht, warum.«
»Aber haben Sie wenigstens eine Vermutung? Dann sagen Sie es doch.«
Unwillig antwortete sie: »Ich weiß
überhaupt nichts. Manche
Leute könnten der Ansicht sein, daß diese Leute infiltriert sind 
vielleicht vom FBI oder vom Militärischen Geheimdienst. Das ist natürlich
keine offizielle Information& aber«, fuhr sie ernst fort, »wenn es stimmen
sollte, würde das heißen, daß wir etwas he-
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rausbekommen könnten.«
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Kushi erhob sich und rauschte in Richtung Küche davon. »Hat ja bisher nicht
viel genützt«, erklärte sie, über die Schulter ge-
wandt. Die Sergeantin antwortete nicht. Gegen dieses Argument war nicht viel
auszurichten.
David fragte: »Wenn Sie so beschäftigt sind, warum vergeuden
Sie Ihre Zeit dann damit, uns zu bewachen?«
»Ich habe mich freiwillig dazu gemeldet, Dr. Yanami.«
»Nicht nur Sie! Unten den Block entlang steht immer ein Wa-
gen  wenn Sie es nicht sind, ist es ein anderer Polizist.« Kushi kam zurück,
in jeder Hand wieder eine Bierdose, und blieb ste-
hen, um zuzuhören, während sie die Dosen öffnete und in die
Runde reichte. »Heute morgen«, fuhr David fort, »stand dort, wo
Sie parken, ein Datsun. Und als ich zum Supermarkt fuhr, bevor ich Stephen
abholte, stand am Ende der Straße ein blauer Ge-
ländewagen; der ist mir den ganzen Weg bis hinunter nach Hilo gefolgt, und als
ich zurückkam, habe ich ihn im Rückspiegel be-
boachtet. Er hat wieder an genau derselben Stelle geparkt.«
Nancy Chee schüttelte den Kopf. »Das waren nicht wir«, sagte sie entschieden.
»Wer dann? Die Terroristen vielleicht?«
Ausweichend meinte sie: »Das bezweifle ich, Dr. Yanami.«
»Sie bezweifeln es, weil Sie verdammt genau wissen, daß es jemand anders war.
Das FBI? Ich mag es nicht, wenn man mich derartig verfolgt.«
»Hat ihn so nervös gemacht, daß er seinen eigenen Kopf ver-
gessen hat«, bestätigte seine Großmutter. »Hat kein Salz mitge-
bracht, keine Baco-Happen. Da«, sagte sie, und bot der Serge-
antin eines der Biere an.
Nancy Chee schüttelte den Kopf. »Es tut mir leid«, wiederholte sie, was
entweder heißen konnte, daß sie es bedauerte, im
Dienst kein Bier trinken zu dürfen, oder daß sie nichts gegen das
FBI unternehmen konnte. Und vom Sofa aus fragte der verges-
sene Sohn der Geisel: »Werden die meine Mutter umbringen,
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Sergeant Chee?«
Eine Weile hing die Frage im Raum. David beobachtete das Ge-
sicht der Polizeisergeantin. Er sah, wie sich die glatte Haut um ihre Augen in
Falten legte, aber nicht vor Lachen; sah, wie sie den Mund zur Antwort
öffnete, um ihn wieder zu schließen, si-
cherlich in dem Versuch, sich selbst davon zu überzeugen, daß
sie ihre Stimme noch in der Gewalt hatte. Es war keine Frage, die sie
beantworten wollte, soviel war eindeutig.
Überraschend war für David, daß seine Großmutter nur seufzte und sich
abwandte. »Ich nehme den Wagen«, verkündete sie.
»Hole das Salz, das du vergessen hast, David.« Aber das war doch so untypisch
für Kushi! Es gab kaum Zweifel, daß es nicht das Salz war, wofür sie sich
interessierte; und seine Großmutter war keine Frau, die sich davor fürchtete,
die Wahrheit zu hören, so schlimm sie auch sein mochte.
Falls dem so gewesen sein sollte, so wurden Nancy und Kushi wenigstens für den
Augenblick verschont. Als Kushi sich umdreh-
te, blickte sie in ihre Küche und erstarrte. Der vernachlässigte
Fernseher hatte aufgehört Radar O Reilly beim Ausführen des
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Pferds der Colonels zu zeigen, denn inzwischen war eine Tafel in
Blau und Orange erschienen, auf der das Wort
Sondermitteilung stand. Plötzlich hatten die vier sich wieder an der Küchentür
zu-
sammengeschart und blickten auf den Bildschirm.
Der Ansager sprach mit der jungen schwarzen Frau, die die
Nachricht der Terroristen vorgetragen hatte. Irgend jemand hat-
te ihr eine pflaumenfarbene Strandjacke beschafft, so daß sie nicht mehr ganz
so sehr danach aussah, als wäre sie aus dem
Playboy entsprungen. Ihr Ausdruck war ernst, sogar verängstigt, als sie
zuhörte, wie der Ansager kurz die Nachricht zusammen-
faßte, die sie vorgelesen hatte. David legte den Arm um Ste-
phens Schultern, unbeholfen aber tröstend; der Junge hielt den
Blick auf den Bildschirm geheftet.
»Die Erklärung«, sagte der Ansager gerade, »wurde von Eloise
Farrell überbracht, einer Besucherin Waikikis, die jetzt hier bei uns ist.
Miss Farrell, wenn ich es richtig verstanden habe, befan-
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den Sie sich auf Ihrem Zimmer, als Sie einen Telefonanruf er-
hielten. Können Sie uns sagen, worum es dabei ging?«
Die Stimme der jungen Frau war heiser, und es war auch of-
fensichtlich, daß sie nervös war, doch sie sprach sehr deutlich.
»Es war eine Männerstimme, richtig geschäftsmäßig, müssen
Sie wissen.«
»Konnten Sie die Stimme wiedererkennen?«
»Oh, nein. Der Mann sagte, ich würde ihn nicht kennen. Er sagte, daß er ein
Model für eine Stunde Arbeit anheuern müsse.
Ich bin zwar Tänzerin und kein Model, aber er bot mir zweihun-
dert Dollar, und ich müsse mich dafür auch nicht umziehen. Na ja, er muß wohl
gewußt haben, daß ich vom Swimmingpool im
Badeanzug aufs Zimmer gehen würde, verstehen Sie?«
»Hat er Ihnen gesagt, um was für eine Arbeit es sich dabei handelt?« [ Pobierz caÅ‚ość w formacie PDF ]

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